Etwa 250.000 Menschen sind in Deutschland an MS erkrankt. Durch eine chronische, durch das Immunsystem vermittelte Entzündung kommt es dabei zu einer Schädigung des zentralen Nervensystems (Gehirn und Rückenmark). Die Krankheit beginnt meist im jungen Erwachsenenalter und führt nicht selten zu bleibenden Behinderungen. Frauen sind etwa doppelt bis dreifach so häufig betroffen wie Männer.
Für die Beeinflussung des Krankheitsverlaufes sind in den letzten Jahren zahlreiche immunologische Therapien entwickelt worden. Eines der Probleme dieser modernen Medikamente liegt jedoch darin, dass sie nur bei einem Teil der Patienten ihre Wirkung entfalten und obendrein – bisher jedenfalls – die Erkrankung nicht heilen, sondern nur mildern können. Davon sind gerade auch Patienten im fortgeschrittene, progredienten Stadium der Erkrankung betroffen, bei denen die bisher befügbaren immunologischen Therapien oft nicht oder nur unzureichend wirken.
Um in Zukunft die Therapie der MS weiter verbessern zu können, ist es einerseits notwendig, die Ursachen und Mechanismen der Erkrankung noch besser verstehen zu lernen. Andererseits ist es wichtig, „Marker“ zu entwickeln, mit denen sich der individuelle Verlauf, die individuelle Krankheitsaktivität und das individuelle Ansprechen auf verschiedene Therapien präzise erfassen bzw. vorhersagen lassen.