auf dem Weg zur Erforschung der Ursache der Multiplen Sklerose
unterstützt vom „Verein Therapieforschung für MS – Kranke e.V.“
Die
Erforschung der Ursachen der Multiplen Sklerose und der Therapie dieser
Krankheit ist u.a. deshalb so schwierig, weil Tiere normalerweise nicht
an MS erkranken. In einem langwierigen Entwicklungsprozess ist es
Professor Hartmut Wekerle, Hertie-Senior Professor am
Max-Planck-Institut für Neurobiologie in Martinsried bei München,
gelungen, genetisch veränderte Mäuse zu züchten, die spontan eine der
menschlichen Multiplen Sklerose sehr ähnliche Erkrankung entwickeln.
Diese Mäuse werden aber nur dann krank, wenn sie eine normal
ausgeprägte bakterielle Darmflora besitzen. Wenn diese Mäuse nämlich
unter absolut sterilen Bedingungen, also ohne natürliche Darmflora,
aufwachsen, dann bleiben sie gesund.
Es ist schon seit
längerem bekannt, dass sich im Darm sehr viele immunologische Prozesse
abspielen, nur war nicht bekannt, dass offensichtlich jeder Mensch seine
eigene, für ihn charakteristische Darmflora hat. Wenn nun den
Darmbakterien bei der Entstehung einer immunologischen Erkrankung wie
der MS eine entscheidende Rolle zukäme, würde dieses einerseits viele,
bisher ungeklärte Befunde bei der MS erklären und anderseits völlig neue
Therapieoptionen eröffnen.
Um diese Zusammenhänge weiter zu
klären, muss im nächsten Schritt herausgefunden werden, ob sich die
Darmflora von MS-Erkrankten von denen von Gesunden unterscheidet.
Prof.
Hohlfeld und seine Mitarbeiter vom Institut für Klinische
Neuroimmunologie der Ludwigs-Maximilians-Universität München im Klinikum
Großhadern untersucht nun im ersten Schritt MS-Erkrankte, die ein
eineiiges Zwillingsgeschwister haben, das nicht an MS erkrankt ist.
Dabei soll anhand von Stuhlproben untersucht werden, ob sich die
Darmflora der beiden Geschwister unterscheidet. Weitere Untersuchungen
werden folgen.
Diese Untersuchungen sind auch finanziell
aufwendig, werden aber nicht durch die Pharmaindustrie gefördert.
Insofern ist diese Forschung zugunsten von ca. 120.000 MS-Kranken in
Deutschland auf die Förderung durch Sponsoren angewiesen.
Der Verein „Therapieforschung für MS-Kranke“ unterstützt nach Kräften diese Forschung und bittet um Ihre Spenden.
München im Juli 2012